Der Gutshof in Wallwitz besticht durch seine überdurchschnittlichen Ausmaße, die sich aus dem Erfolg Knoches erklären, der sich vor allem mit der Zucht von Zuckerrübensamen einen Namen machte. Besonders auffällig sind daneben aber die malerischen Elemente der Bauten, etwa die Dachlaterne mit Uhr auf einem Nebengebäude oder das Herrenhaus in seiner ungewöhnlichen, aber gelungenen Mischung von Klassizismus und Jugendstil.
In seinen Ausmaßen hat ihn laut einer Inschrifttafel August Knoche im Jahr 1900 erbaut, der hier seit zirka 1870 wirkte. Dieser lässt sich mehrfach als Pächter nachweisen, etwa im Jahr 1880 als die Erben des Vorbesitzers Franz Kind den Gemeindebezirk, wie man das Gut zu dieser Zeit nannte, von Leipzig aus besaßen. Bereits damals umfasste die zugehörige Fläche mehr als 90.000 Quadratmeter (90 Hektar), fast ausschließlich aus Äckern bestehend, und gehörte somit zu den größeren, wenngleich nicht herausragend großen Gutshöfen der Gegend. Im Jahr 1899 hingegen hat Knoche seine Ackerflächen auf 411 Hektar ausgedehnt und sich auf die Züchtung von Zuckerrübensamen spezialisiert. Man kann schon anhand des massiven Flächenzukaufs erahnen, wie erfolgreich Knoche damit war.
In Paul Hillmanns Die deutsche landwirtschaftliche Pflanzenzucht (1910) wird die Fläche sogar mit 575 Hektar angegeben. Dass für die Bewirtschaftung solch gewaltiger Areale auch große Gebäude für die Lagerung und Verarbeitung notwendig waren, versteht sich von selbst und so wurden sie wohl auch später erneut erweitert, denn der Hauptturm wirkt jünger als andere Teile des Baukomplexes.
Heute dient das Areal als Mittelpunkt für den Hauptort sowie die umliegenden Dörfer, da er auf sinnvolle Weise umgenutzt wurde.