Salzmünde ist untrennbar mit den bedeutendsten Großbauern Mitteldeutschlans (Wentzel und Boltze) verknüpft. Diese sorgten für einen enormen Aufschwung und insbesondere die Familie Wentzel bemühte sich zugleich, humane Bedingungen für ihre Arbeiter zu schaffen. Auf all ihren Besitzungen entstanden sofort ins Gebäude im historisierenden Stil, die noch heute sofort ins Auge stechen.
Salzmünde war der Hauptsitz von Johann Gottfried Boltze (1802-1868), der im nahen Gödewitz geboren wurde. Er machte Salzmünde zu einem logistischen Zentrum und zum wichtigen Produktionsort, gründete Mühlen, Brennereien, Zuckerfabriken, Gruben, Ziegeleien und vieles mehr, und besaß eine eigene Saaleflotte mit Dutzenden Kähnen.
Über seine Erben gelangte der Besitz an Carl Wentzel (1876-1944; Teutschenthal), für dessen Familie Sondersiedlungen (zum Beispiel in Schraplau, Oberröblingen, Teutschenthal oder auch Langenbogen) typisch sind, die er sich leicht leisten konnte, da er bis zu 40.000 Menschen beschäftigte, Zuckerfabriken mit 10.000 Tonnen Jahresproduktion und Braunkohlegruben mit Fördermengen von 150.000 Tonnen pro Jahr betrieb. Salzmünde wurde im Zuge dieser Entwicklung gen Stadt getrieben, und bekam in diesem 1918 bis 1923 errichteten Ortszentrum ("Siedlung Salzmünde") auch ein Rathaus, ohne selbst Stadt geworden zu sein. Es ist bis heute ein Dorf geblieben.