Aus dem Saalekreis stammen nicht nur die Wettiner, zahlreiche Bischöfe und Erzbischöfe oder verdiente Personen verschiedener Gesellschaftsbereiche, sondern sogar ein Heiliger der katholischen Kirche. Die Edelherren von Querfurt waren eines der bedeutendsten Geschlechter Sachsens und zahlreiche Grafenlinien wie die Mansfelder, die Seeburger oder die Schraplauer, stammen von ihnen ab. Ihr bekanntester Vertreter ist Brun von Querfurt, der in den siebziger Jahren des zehnten Jahrhunderts in der Stadt an der Querne geboren wurde. Er genoss seine geistliche Ausbildung im Umfeld der ottonischen Kaiser in Magdeburg und kam über sie nach Rom, wo er vom Papst den Missionsauftrag für Polen erhielt. Dies machte ihn zum Nachfolger des heiligen Adalbert von Prag, dem er als Vorbild nacheiferte. In seinem Bestreben, endlich selbst missionieren zu können, begab er sich an die verschiedensten Herrscherhöfe in Europa, kam aber häufig zum ungünstigen Zeitpunkt, so dass es ihm auch nicht half, dass man ihn im Jahr 1004 in Merseburg zum Erzbischof für die Ostmission geweiht hatte. Weder im Deutschen Reich noch in Ungarn, weder in Rußland noch in Polen fand er die erhoffte Unterstützung und so machte er sich mit nur 18 Gefährten auf den Weg zu den Prußen, die man früher Pruzzen nannte, einem heidnischen Volk an der Ostseeküste zwischen Weichsel und Memel. Wo die Missionare genau im heutigen Litauen im Jahr 1009 ermordet wurden, ist umstritten, doch bildeten sich um die Brun eine Reihe von Sagen mit Bezug zur Stadt Querfurt, von denen die wichtigsten beiden seine Abreise gen Nordosten und eine milde Tat des Heiligen betreffen.
Dieser zweiten Begebenheit hat man 1935 einen Denkmalbrunnen gewidmet, der an die Sage erinnern soll, dass Brun seine Neffen vor dem sicheren Tod errettete. Sein Bruder Gebhard I., der Erbe der Besitzungen der Querfurter Edelherren, war abwesend, als seine Frau Neunlinge gebar. Da der Aberglaube vorherrschte, dies bedeute, sie habe mit neun verschiedenen Männern Sex gehabt, beauftragte sie ihre Magd, acht der Kinder zu ertränken. Diese trug diese in einem Kessel zum Teich, doch Brun traf sie zufällig und erfuhr den Hintergrund, errettete die Kinder, die er zudem taufte, indem er mit einem Stab eine Quelle entspringen ließ. Er verteilte die Kinder auf verschiedene Familien und unterrichtete die Eltern erst Jahre später davon, so dass diese ihre acht Kinder wiedererhielten als längst offensichtlich war, wer ihre Vater sei. Da die Geschichtswissenschaft nur von einem Sohn und einer Tochter Gebhards I. weiß, gibt es weitere Variationen der Sage. In den meisten Varianten handelt es sich um neun Söhne, ein auch in anderen Regionen Europas beliebtes Motiv der Sagenwelt.
Am Schlussstein findet sich die Jahresangabe "1004 - 1935", also will man diese Begebenheit scheinbar in dieses Jahr datieren, vielleicht aber auch an Brunos Erhebung zum Erzbischof erinnern. Die Thaldorfer Pfingstburschen, die sich besonders um den Brunnen kümmern, berichten auf ihrer Homepage, dass die Skulptur erst 1937 entstand, die neue Brunnenfassung aber bereits 1935 bisherige Behelfsmodelle ablöste. Der einheimische Bildhauer Kurt Otto schuf die Plastik, die aber laut der Chronik (1988) am 28. 6. 1936 als Brunsdenkmal eingeweiht wurde. Sein Werk scheint die beiden bekanntesten Sagen um Brun zu einem Denkmal zu verbinden. Der Braunsbrunnen, benannt nach Brun, soll die Quelle sein, die Brun mit seinem Stab entspringen ließ. Die Verehrung des Märtyrers wurde von den Edelherren massiv gefördert, und so entstanden gleich mehrere dem Ahnen geweihte Kapellen, doch hat sich der Kult nicht über die Grenzen der Stadt hinaus ausgedehnt. Einzig in Langeneichstädt wurde ihm im 20. Jahrhundert eine (katholische) Kirche gewidmet.
Bereits bei Caspar Schneider heißt es im Jahr 1654 zum Thaldorf „Unterm Dorffe ist am Berge ein schöner gewölbter Brunn umb und umb mit steinernen Bäncken darinne S. Bruno die obgedachten 8. kindlein getauft haben sol; dahero er auch der Brauns-Brunn und der Berg der Braunsberg genennet wird.“ Eine Einfassung existierte also schon damals.