Das Haus der Freundschaft ist ein ehemaliges Klubhaus und Theater in Schkopau. Zeitgleich mit der Gründung des Bezirks Halle beschlossen sowjetische Offiziere, für die 20.000 Werktätigen der Buna-Werke - zu dieser Zeit in der Form einer sowjetischen Aktiengesellschaft (SAG) firmierend - ein Klubhaus zu errichten. Es war das erste seiner Art auf dem Gebiet der damaligen DDR. Die werkseigene Gebäuderegistratur X50 brachte ihm seinen Spitznamen ein.
Der Bau kostete ca. 1,8 Millionen Mark und wurde am 11.10.1953 übergeben. Das Gebäude verfügte über die modernste Bühnentechnik und verfügte im Theatersaal über knapp 750 und im Konzertsaal über 250 Sitzplätze.
Schon bald nach der Eröffnung wurde das Gebäude erweitert und regelmäßig für Produktionen des DDR-Fernsehens sowie öffentliche Theateraufführungen genutzt. 1958 verfügte Das X50-Gebäudeensemble über 100 Räumlichkeiten für diverse Feste und Freizeitgestaltungen wie Literatur- ("Zirkel der schreibenden Arbeiter"), Mal- und Fotozirkel, Schach, Billard und Tanz. Der Kindermalzirkel brachte u.a. den halleschen Maler Uwe Pfeifer zur Kunst. Die ebenfalls auf dem Komplex befindliche Gaststätte bot 200 Personen Platz.
Das Haus der Freundschaft war Vorbild für die Kulturentwicklung der DDR. Dies zeigt sich u.a. daran, dass die ersten Arbeiterfestspiele, welche vom 12.-21.06.1959 in Halle stattfanden, im Bunaer Klubhaus eröffnet wurden. Die Chemiearbeiter führten dazu Festprogramm unter dem Motto "Chemie schafft Brot, Wohlstand, Schönheit" auf.
Bis zur letzten Aufführung Ende 1998 gastierten unzählige nationale und internationale Künstler, die vom Kindertheater bis zu Konzerten ein breites Spektrum an kultureller Unterhaltung boten. Nach der Schließung wurden für das Gebäude mehrfach neue Nutzungskonzepte entwickelt, welche bislang leider nicht erfolgreich umgesetzt werden konnten. Dies hat zur Folge, dass der Komplex sichtlich verfällt.