Im sogenannten Schlosspark, also dem Park westlich des Gutshauses in Bennstedt, das Nachfolger einer mittelalterlichen Wasserburg ist, und zeitweise dem preußischen Königshaus gehörte, stehen noch heute fünf kleine obeliskförmige Töpfe. Der nördlichste trägt am Sockel eine bisher nicht entzifferte Inschrift, zudem weist er wie seine Nachbarn Bohrungen auf, die vermuten lassen, dass an ihm Tafeln angebracht waren. Denkbar wäre aber auch, dass sie als Beetbegrenzung durch Ketten oder Bänder miteinander verbunden waren.
Ihre genaue Herkunft konnte bisher nicht bestimmt werden, doch Frau Dr. Schlenker verwies uns freundlicherweise auf die Bemerkungen bei Erich Neuß, der in seinem Band von den Wanderungen durch die Grafschaft Mansfeld auch Bennstedt besuchte und davon berichtete, wie die Familie v. Bieberstein den Ort beherrschte, den Schlosspark schuf und dann, als der Verkauf erfolgt war, all die Figuren mitnahm, die sich im Park befanden. Nur eine Frauenfigur, die Flora, ließ man stehen. Neuß (Im Seegau; 1935) hat sie noch gesehen und als Margit Boeckh im Jahr 2010 für die Mitteldeutsche Zeitung eine 95jährige Zeitzeugin befragte, da besaß diese noch ein Postkarte des „Schlosses“ aus dem Jahr 1924 mit der Flora im Vordergrund.
Ob die Obelisken nun aus der Zeit derer v. Bieberstein stammen oder aber später aufgestellt wurden, ist nicht zu ermitteln. Genauso wenig, ob sie schon immer als Blumentöpfe dienten. Sie weisen eine frappierende Ähnlichkeit zum Halbmeilenstein Beidersee und anderen preußischen Meilensteinen der Zeit um 1800 auf, sind aber im Unterschied zu ihnen (vgl. z. B. auch Grube Ferdinande) konvergent zugeschnitten, laufen also leicht spitz zu. Tatsächlich verlief seit 1809 eine Chaussee durch Bennstedt, doch reichen diese Indizien nicht aus, um sie als Meilensteine zu identifizieren, zumal sie hohl zu sein scheinen. Die Zeitzeugin, die Frau Boeckh befragte, wusste auch zu berichten, dass im "Koch'schen Gutspark", wie sie ihn nach den letzten Besitzern nannte, der Zutritt verboten war. Dies erklärt, warum so wenig über die zeitweise Ausstattung des Parkes bekannt ist. Beide Familien (v. Bieberstein und Koch) sind in der Gruft der Kirche von Bennstedt beerdigt.
Die starke Beschädigung der Inschrift könnte auf ein unliebsames Denkmal deuten. In unmittelbarer Nähe gab es auf dem Platz mit dem Bauernstein ein Siegesdenkmal für die Deutschen Einigungskriege, das von Erich Neuß als "Spitzsäule" bezeichnet wird. Es huldigte dem Königshaus und war daher vielleicht jemandem ein Dorn im Auge. Eine auf einer Postkarte erhaltene Abbildung zeigt einen dreiteiligen Obelisken, bei dem leider der Unterteil durch einen Zaun verdeckt ist. Darüber befand sich der Inschriftstein und darüber der eigentliche Obelisk. Reste von diesem Denkmal liegen heute am Albert-Schweitzer-Platz.