Nordöstlich der Querfurter Stadtkirche St. Lamberti befindet sich die Kreisvolkshochschule, die ihre Geschichte stolz auf einer Tafel präsentiert und als Schulstandort weit zurückdatieren kann. Diese Tafel berichtet:
In den Chroniken unserer Stadt wird
bereits im 11. Jahrhundert von einer
Lateinschule, in der elf Mönche
unterrichteten, auf dem Kirchplan be-
richtet.
Mit der Entwicklung des Schulwesens
wurde im Übergang vom Feudalismus
zum Kapitalismus eine Bürgerschule
eingerichtet.
Der große Brand in Querfurt 1678 zer-
störte die Schule bis auf die Außen-
mauern. Durch Spenden konnte sie
1719 wieder als Schule übergeben
werden.
Bis 1889 war sie Volksschule und im
gleichen Jahr wurde sie zum privaten
Reformrealgymnasium.
Seit dem 1.10.1946 befand sich die
Kreisberufsschule in diesem Gebäude.
1992 rekonstruierte der Landkreis mit
vielen Querfurter Unternehmen das
unter Denkmalschutz stehende histori-
sche Gebäude zu einer modern einge-
richteten Bildungsstätte für die beru[]
[]ch[] Jugend des Landkreises.
H. G. Voigt vermutete im Jahr 1913, dass die Schule bereits früh über die Burg mitfinanziert wurde, in der eine Chorschule der Domherren existierte. Die Entstehung der Lateinschule / des Lyzeums, das bis Anfang 19. Jahrhundert bestand, sah er in einer Vereinigung von Chorschule und der Schule des Stadtschreibers, der längere Zeit zugleich auch der Schulleiter war. Spätestens aber mit der Auflösung des Burgstifts im 16. Jahrhundert dürften dessen Einkünfte für die Schule verwendet worden sein, wie es an vielen Orten belegt ist. Aus dem Schulvorsteher wurde der Rektor. Das Jahr 1719 (MDCCXIX) findet sich auch im tympanonähnlichen Schild über dem Hauptportal. Sie bezeichnet das Jahr in dem der Abschluss der Bauarbeiten stattfand, von denen das Denkmalverzeichnis vermutet, dass sie Teile des Vorgängerbaus wiederverwendeten. Dieser war auch schon im Jahr 1655 in Brand geraten. Auf jeden Fall ist es das älteste Schulgebäude Querfurts.