Die Klostergeschichte von Querfurt ist eng mit den Edelherren verbunden, die verschiedene dieser Einrichtungen gegründet haben. Das jüngste, das Karmeliterkloster, entstand nach dem Jahr 1358, in dem der Abt von Marienzelle einen Hof im Neuendorf erwarb. Exakt 200 Jahre später wurde dieses Kloster schon wieder aufgehoben. Wann genau aus dem Hof, der zunächst nur als Klause diente, ein Karmeliterkloster wurde, ist nicht bekannt. Man vermutet aber, dass es noch mindestens 50 Jahre dauerte, bis es soweit war. Dennoch hat dieses kurzlebige Kloster wohltätig gewirkt und unter anderem auf seinem Gelände ein eigenes Hospital am Flussufer betrieben. Die Mönchsbrücke zeugt mit ihrem Namen noch von der einstigen Existenz. Bei einen schweren Stadtbrand im Jahr 1619 wurden die Gebäude so massiv beschädigt, dass man sie fortan nur noch als Steinbruch nutzte. Das verschärfte sich nach dem nächsten Stadtbrand im Jahr 1678, da man nun Baumaterial für die Wiederherstellung der abgebrannten Schule brauchte. Auch für das Straßenpflaster wurden Steine verwendet, berichtet Ernst Ihle 1938. Ganz ähnlich ging es dem Stifterkloster Marienzelle, dessen Steine 1678 für den Wiederaufbau der St. Lamperti herhalten mussten, nachdem es im Dreißigjährigen Krieg von den Schweden zerstört worden war.
Dennoch war hier noch so viel vorhanden, dass man nicht nur nach dem Dreißigjährigen Krieg, sondern auch unter Herzog Christian an einen Wiederaufbau dachte. Ein Teil wurde noch bis 1754 als Wohnung benutzt, danach verschwanden die Gebäude ganz. Diese Stelle am Roßplatz bot sich daher geradezu an, als es darum ging, eine neue große Schule für die Stadt zu erbauen. Als man mit den Ausschachtungen (fünf Meter tief) dafür begann, fand man nicht einmal im Erdreich mehr Reste von Kloster oder Kirche, so gründlich hatte man sich an diesem Bauwerk bedient.
So entstand als Nachfolger von Hof, Klause, Kloster und Hospital in den Jahren 1887 bis 1889 ein neues schönes Schulgebäude von den Ausmaßen eines Schlosses, das damals als das größte Gebäude der Stadt galt. Das Schulhaus wurde mit 16 Klassenzimmern sowie einer Aula und Zimmern für Rektor, Lehrer und Hausmeister ausgestattet. Vor der Schule wurde 1973 ein Friedensdenkmal aufgestellt.