Ian Lilburn (1927-2013) hatte ein vielseitiges Leben. Er war Sachverständiger im Prozess um die angeblich letzte Überlebende der russischen Zarenfamilie Romanoff, er gründete die erste Studentenverbindung in Großbritannien, er war Berater bei der Restaurierung der Brandschäden im Schloss Windsor und er war ein glühender Verehrer von Carl Loewe. Von diesem Komponisten der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts sammelte er alles, was mit ihm zusammenhing. Als sich Loewes Heimatstadt Löbejün mit der Gründung der Internationalen Carl-Loewe-Gesellschaft (ICLG) im Jahr 1992 verdient gemacht hat, waren hier die Voraussetzungen geschaffen, um die Sammlung in sichere Hände zu geben. Dies verstärkte sich noch mit der Etablierung der Carl-Loewe-Festtage im Jahr 2002, so dass Lilburn bereits 2008 einen Teil seiner Sammlung abtrat, und 2011 einen weiteren. Diese noble Geste wurde ihm mehrfach vergolten. Er wurde zum Ehrenmitglied der Gesellschaft, ein Platz wurde nach ihm benannt und nach seinem Tod wurde an diesem Platz neben dem Nachfolger des Geburtshauses Loewes auch eine Gedenktafel angebracht, die (mit kleinem Fehler) an die verschiedenen Aspekte Lilburns erinnert:
Ian Robertson Lilburn
1927-2013
Schottischer Historiker und Genealoge
Carl-Loewe-Forscher, Ehrenmitglied der Internationalen
Carl-Loewe-Gesellschaft
Hauptstifter der weltweit größten Carl-Loewe-Tonträgersammlung
Autor der Loewe Gesamtdiskographe (bis 1999)
Sachverständiger beim Anastasia-Prozesses
Gründer von Scotto-Germania zu London 1975
Aus der Sammlung Lilburns entstand mittlerweile die "Lilburn Collection", die von der ICLG herausgegeben wurde und alle jemals auf Schellack veröffentlichten Balladen Loewes umfasst.