Der über fünfzehn Meter hohe Wartturm, der einsam nordwestlich von Langeneichstädt auf dem Feld steht, ist als Eichstädter Warte bekannt, was sich daraus erklärt, dass es hier lange Zeit mehrere Orte namens Eichstädt gab, die schließlich zu Langeneichstädt zusammengeschlossen wurden. Wann er errichtet wurde, ist nicht bekannt, Vermutungen datieren ihn in die Zeit des deutschen Königs Heinrich I. (876-936), doch genauso gut kann der Turm noch älter oder aber jünger sein. Die Kunstgeschichte rechnet ihn eher dem Hochmittelalter (1050-1250) zu. Früher soll noch die Jahreszahl 1324 zu lesen gewesen sein, neuere Untersuchungen des Holzes weisen in die Zeit um das Jahr 1483, was über das Alter des Turms aber nichts aussagen dürfte.
Einmal im Jahr findet hier zu Pfingsten ein großes Dorffest statt, zu dem regelmäßig über 500 Menschen erscheinen. An jedem Pfingstsonntag wird die Warte geschmückt und der in etwa 8 Metern Höhe liegende Eingang zugänglich gemacht. Im mit Hecken umpflanzten Areal befindet sich auch eine prähistorische Grabstätte mit der sogenannten „Dolmengöttin“. Die Warte hat einen Umfang von 23 Metern, die Aussichtsplattform befindet sich in zwölf Metern Höhe. Die Bedeutung des Turms für den Ort wird auch daraus ersichtlich, dass er in dem Gemeindewappen Eingang fand.