Es war lange Zeit das große Glück Salzmündes, dass in seinem Nachbarort Gödewitz Johann Gottfried Boltze geboren wurde. Er war es, der das Erbe des Vaters in enormem Maße ausdehnte, und dabei neben der Landwirtschaft auch auf Rohstoffgewinnung und Produktion setzt. Nach 15 Jahren des Ausbaus der Besitzungen und Geschäfte des Vaters konnte er 1832 die Ziegelei errichten, die unter seiner Aufsicht erblühte und schließlich über sechs Millionen Stück Ziegelwaren im Jahr produzierte. Julius Schadeberg berichtet im Jahr 1857, sie sei eine der größten Ziegeleien Preußens, Erich Dittrich (NDB2, 1955) nennt sie sogar die größte überhaupt. Sie besaß eine eigene Bahnanbindung und auch der „Saalhafen“ wurde bei ihr angelegt.
Heute ist es still geworden um die Fabrikgebäude, die sich damals außerhalb nordöstlich der Ortslage befanden. Der Verfall scheint unaufhaltbar und dennoch ragen die Gebäude, insbesondere der Schornstein und ein schöner Fachwerkbau mit Gauben und einem Dachtürmchen, auch weiterhin stolz gen Himmel.