Die Magdeburger Chaussee (L 50; ehemals B 6) ist die älteste der fünf preußischen Staatschausseen im Raum Halle und entstand noch vor dem Jahr 1800 als verbesserte Verbindung von Magdeburg über Halle nach Leipzig. Laut der Dissertation "Die Entwicklung des Landstraßenwesens im Gebiete des jetzigen Regierungsbezirks Merseburg seit dem Spätmittelalter" (1929) von Arnold Schellenberg entstand dieser Abschnitt (Bernburg/Unterpeißen bis Halle) in den Jahren 1794 bis 1797, so dass man alle Meilensteine entlang dieser Strecke auf das letztgenannte Jahr datieren könnte. Allerdings war die endgültige Fertigstellung der Gesamtstrecke erst im Jahr 1800.
Der Ganzmeilenstein steht an der westlichen Straßenseite und zeigt die Entfernung von zehn Meilen (das sind 75,32 Kilometer) bis nach Magdeburg an. Der vorherige Ganzmeilenobelisk (9 Meilen bis Magdeburg) befindet sich bei Nauendorf, der nächste (11 Meilen bis Magdeburg) stand am heutigen Reileck in Halle. Der jeweils nächstgelegene Viertelmeilenstein (Morl bzw. Halle-Trotha) ist verschwunden, der Halbmeilenstein in Beidersee hat sich in halbzerstörtem Zustand erhalten.
Eine sehr gründliche Dokumentation der Meilensteine entlang des Abschnittes Magdeburg-Halle hat Fred Sawusch mit Hilfe der Forschungsgruppe Meilensteine im Jahr 1998 im Internet veröffentlicht. Laut dieser waren schon damals keine Inschriften mehr lesbar. An drei der vier Seiten kann man noch deutlich die typische Standarte erkennen, darüber an der Straßenseite die ovale Vertiefung, die er Medaillon nennt. Zudem berichtet er, dass der Meilenstein Ende 1997 umgefahren und vier Monate später wieder aufgestellt wurde sowie dass die Spitze fehlt. Schräg gegenüber erinnert eine Lore an die Bergbautradition des Ortes.