Auf dem historischen Friedhof nördlich der Altstadt von Querfurt befindet sich eines der bekanntesten Grabmale der Stadt, die sogenannte „Brandjungfer“. Diese junge Frau namens Anna Regina Lasse starb am 26. August 1678 im Keller des Goldenen Löwens, wohin sie sich zusammen mit zwei Tanten und einer Magd geflüchtet hatte, wie eine Erklärungstafel berichtet. Ihr Vater - der Querfurter Ratsherr und Münzmeister Christian Lasse - errichtete seiner 15jährigen Tochter ein bedeutsames barockes Grabmal, dass die junge Frau als Halbplastik zeigt. Um ihren Tod rankte sich die Legende, dass sie sich fortan immer dann den Querfurtern zeigte, wenn ein Brand auszubrechen drohte. Auch gab es in Querfurt einen Bußtag samt Brandfest.
Der Text der Tafel lautet:
Grabmal Brandjungfer
Der schöne Grabstein wurden 1678/79 für Anna Regina, die am
4.6.1663 geborene jüngste Tochter des Ratsobermünzmeisters
Christian Lasse errichtet, die in dem verheerenden Stadtbrand
vom 29. August 1678 um Leben kam. Über die noch gut les-
bare Inschrift des Steines hinaus vermeldet das mit dieser
Eintragung beginnende Kirchenbuch (die ältere Akten wurden
ein Raub der Flammen), dass zwei weitere Mädchen und eine
alte Magde, "welche allerseits im Feuer ersticket", mit ihr am 2.
September begraben wurden.