Im Umland von Halle wurden viele Plätze „verteufelt“, so dass man davon ausgeht, dass es sich hierbei um einstige Kultplätze handelt, zumal sie teilweise mit den Vorstellungen korrespondieren, dass die germanischen Stämme in Hainen ihren Göttern huldigten. Im Fall des Teufelssteins von Sennewitz hat sich eine eigene Sage zu diesem Artefakt gebildet, die berichtet, der Teufel habe auf dem Petersberg gesessen, und sei so erzürnt über den Bau der Kirche von Sennewitz gewesen, dass er einen Stein nach ihr schleuderte, die Kirche aber verfehlte. Dies sei der Teufelsstein. In der Sage ist also der Petersberg als alter heidnischer Kultplatz zu erkennen.
Eine sehr ähnliche Sage hat sich im Bezug auf die Kirche von Sylbitz erhalten, wo wie hier ein Riss in der Kirche entstanden sein soll, der sich lange nicht schließen ließ und wo ebenfalls die Vertiefungen als Finger des Teufels gedeutet wurden. Auch der Teufelsstein in Gütz weist eine derartige Sage auf. In weiteren Orte gibt/gab es Steine, die Fußabdrücke des Teufels zeigen sollen. Bei Wettin existiert zudem in direkter Linie mit einigen der Orte die Teufelskanzel.
Die Archäologie datiert diesen Stein hingegen in das Umfeld der Menhire der Jungsteinzeit (3.600 bis 2200 v. u. Z.), und verweist darauf, dass die von der Sage als Fingerabdrücke des Teufels gedeuteten Vertiefungen natürlichen Ursprungs sind. Sie vermutet, dass dieser Stein ein Beispiel für den Typus den Menhirs ist, der die Seelen der Toten verkörpern sollte, ja dass sich vielleicht einst ein Gesicht auf diesem befand. Die Kirche von Sennewitz wäre demnach älter als die Klosterkirche auf dem Petersberg, was durchaus denkbar ist, doch anhand des Kontextes wird vor allem ersichtlich, dass die christliche Kirche bei solchen Legendenstrickungen aktiv war und sich bemühte, zum einen die alten Kultplätze abzuschaffen und zum anderen die eigenen als überlegen darzustellen.