Auch wenn die Zuckerfabrik "Knauer, Beil & Co. mbH" zwischen Schwoitsch, Osmünde und Gröbers im Jahr 1864 von Alfred Wernicke erbaut wurde, so ist sie doch sehr eng mit einem anderen Namen verknüpft: Ferdinand Knauer (1824-1889). Der Landwirt übernahm die Zuckerfabrik zusammen mit mehr als einem Dutzend anderen Teilhabern noch im selben Jahr, wie man auf der Seite von Albert Gieseler nachvolllziehen kann. Schon Jahre zuvor (1853) hatte Knauer direkt gegenüber Land gekauft und eine Villa im neogotischen Tudorstil sowie ein Laboratorium errichtet.
Dieser Komplex entstand unter dem über der Eingangstür angebrachten Leitspruch "Dir verdankt diese Haus sein Entstehen", welcher eine Zuckerrübe umgibt. Einen Namen machte er sich vor allem durch das im Jahr 1861 erschienene Standardwerk "Die Rübe, das wichtigste Culturgewächs der gemäßigten Zone. Ein Handbuch für praktische Landwirthe, insbesondere für Rübenbauer und Rübenzuckerfabrikanten", das über seinen Tod hinaus bedeutsam blieb. Auch gilt er als Mitbegründer des 1885 gegründeten "Deutschen Bauernbundes".
Er erwarb auch Güter im benachbarten Gröbers und baute so sein eigenes Zuckersyndikat aus, denn bis 1914 gab es auch in Gröbers eine Zuckerfabrik ("Zeising & Co."), welche im Jahr 1851 gegründet und 1914 mit Schwoitsch vereinigt wurde. Begünstigt wurde diese Entwicklung durch den 1848 entstandenen Bahnhaltepunkt sowie die nahe Braunkohlegrube "Klara".
Da Schwoitsch später nach Gröbers eingemeindet wurde, hat sich im Volksmund auch die Bezeichnung als "Schloss Gröbers" eingebürgert. Nach Ferdinand Knauer ist nicht nur eine Straße im Ort benannt, sondern auch die "Knauersche Imperialrübe".