Eines der ungewöhnlichsten Sakralbauwerke des Saalekreises befindet sich in Salzmünde. Es ist keine Kirche im klassischen Sinn, sondern ein sogenanntes Bethaus. Es erinnert in seiner Form eher an die Rathäuser der Mitte des 19. Jahrhunderts (z. B. Könnern), und ist auch in dieser Zeit entstanden. Der Bau, der im Untergeschosss als Schulhaus diente, wurde am 9. September 1858 gestiftet und exakt zwei Jahre später feierlich eingeweiht.
Der gelbe Backstein und der Rundbogenstil finden sich auch in Nachbardörfern wie Langenbogen oder Zappendorf. Gemeinsam ist ihnen ein Aufblühen unter dem Einfluss von Großagrarunternehmen und Bergbau, die hier Hand in Hand gingen. Da die Großagrarunternehmer Wentzel und Boltze in diesen Orten eine besondere Rolle spielten, darf man wohl annehmen, dass die ähnlichen Bauwerke zum Großteil auf sie zurückgehen. Im Fall des Bethauses ist es durch eine Stiftungsurkunde belegt.