Die Doppelkapelle St. Crucis in Landsberg ist der letzte vorhandene Rest der Burg, die den Berg über dem Landstädtchen krönte. Die Burg war Sitz der Markgrafen von Landsberg, die eine Seitenlinie der Wettiner waren. Doppelkapellen sind typisch für Burgen und Klöster der Stauferzeit, und dienten dazu, den Gottesdienst zwischen Herrschaft und Dienerschaft räumlich zu trennen, wobei umstritten ist, zu welchem Zweck. In der Nähe gibt es Doppelkapellen noch in der Neuenburg bei Freyburg (Unstrut) oder in Nienburg (Saale).
Die Burg wurde mit dem Ende des Mittelalters abgerissen, der Berg wegen eines Steinbruchs allmählich abgebaut. Die herausragende Doppelkapelle mit ihrer Dreifachapsis und einem später hinzugefügten Dach ist Station an der Straße der Romanik. Ungewöhnlich für den Raum Halle im Mittelalter ist die Verwendung von Backstein, welche eher für die Gegenden weiter östlich und nordöstlich typisch ist.