Wesentlich älter als das benachbarte spätmittelalterliche Hospital (gegründet 1460) ist die Kapelle St. Cyriakus in der Anhalter Straße. Sie stammt aus der Zeit um 1200, ähnelt baulich der Böllberger Dorfkirche, hat aber keine Apsis und dafür einen barocken Dachreiter. Ähnlich sind besonders die hohen kleinen nördlichen Fenster, die typisch für ländlichen Dorfkirchen der Zeit sind.
Es ist nicht völlig geklärt, warum die Kapelle errichtet wurde, denn sie steht deutlich außerhalb der Stadtmauer und somit ungeschützt vor der Stadt, wo sich damals wohl noch keine Häuser befanden. Wahrscheinlich bestand daher bereits in der Erbauungszeit ein Hospital, dessen Gründung jedoch landläufig erst in die Zeit des Tilemann Rode gesetzt wird. Dessen Tätigkeiten in den Jahren 1460 bis 1464 sind wohl lediglich Erweiterungen gewesen beziehungsweise eine neue Fundierung eines eingegangenen Hospitals. Laut dem Dehio fand zudem im Jahr 1801 ein Umbau statt, von dem der Dachreiter stammt und somit vermutlich auch die barocken Fenster der Südseite. Eine erneute Sanierung fand 1910 statt.
Heute gilt die romanische Hospitalkapelle als das älteste Gebäude der Stadt.