Wie so viele Kirchen des Saalekreises vereint auch die Dorfkirche von Esperstedt mehrere Baustile in sich. Das um das Jahr 1400 als Pfarrkirche nachweisbare Gotteshaus besitzt einen romanischen Turm, hat ein gotisches Stabwerkportal an der Südseite des Schiffes und zum Teil barocke Fenster.
Betrachtet man die Kirche genauer, dann sieht man direkt neben dem Turm ein romanisches Portal, das vermauert wurde und wohl ein Säulenportal darstellte. Dieser Teil der Kirche (das westliche Schiff) dürfte also ebenfalls noch romanischen Ursprungs sein.
Recht ungewöhnlich ist das Westportal am Turm, doch auch hier zeigt der zweite Blick, dass es nicht zum Ursprungsbau gehört, sondern offenbar eine neoromanische Ausbesserung darstellt, da die gesamte westliche Turmfassade wie eine aus Industriesteinen vorgesetzte Schauwand wirkt. Aus dieser Epoche des Historismus (19. Jahrhundert) dürften auch die Fenster am Chor stammen, die rundbogig gestaltet wurden.
Somit ist die Kirche St. Petri ein schönes Beispiel für einen über Jahrhunderte hinweg stets erhaltenen und ausgebauten dörflichen Sakralbau.