Schraplau ist erst spät zur Stadt geworden und hat daher auch nur eine Kirche, obwohl so manches Dorf der Umgebung (Obhausen, Teutschenthal, Langeneichstädt, Röblingen) zwei oder drei Kirchen besitzt. In Schraplau steht der Sakralbau zwischen der Alten Burg und dem Neuen Schloss, so dass die Entstehung aus der Alten Burg offensichtlich ist, in deren Vorburg sie errichtet wurde. In der heutigen Gestalt ist die Kirche noch immer klar als romanischer Bau zu erkennen, wenngleich Details verändert wurden.
Wie bei anderen Kirchen der Umgebung hat man sich dafür entschieden, die Kirche so zu gestalten, dass Westturm, Schiff und Ostchor harmonisch abgestuft aneinandergebaut wurden. An der Nordseite befindet sich ein Portal mit einem seltenen romanischen Fischschuppenmotiv, rund um die Kirche wurden Grabsteine des einstigen Friedhofs aufgestellt, darunter der des "Pickelhäring". Am Chor hat sich der romanische Fries erhalten, die großen Fenster der Südseite sind untypisch für romanische Kirche und daher wohl eine Zutat späterer Umbauten.