Bauernsteine sind zentrale Versammlungsorte in Dörfern, die im südlichen Sachsen-Anhalt besonders gut untersucht sind. Im Inventar von Wernfried Fieber, Heiner Lück und Reinhard Schmitt aus dem Jahr 2009 werden 106 Bauernsteine für das ganze Land aufgelistet, von denen noch 70 existieren, wovon wiederum nur drei im Norden zu finden sind. Durch ihren Sonderstatus als Rechtsdenkmäler werden sie heute von verschiedenen Seiten geschützt und hervorgehoben. Einerseits sind es die Gemeinden selbst, die sich ihrer Ortsgeschichte besinnen, so wurde etwa in Bennstedt eine Tafel neben dem Bauernstein aufgestellt. Andererseits hat sich der Denkmalschutz ihrer angenommen und sie ebenfalls mit Tafeln versehen, im Raum Halle zum Beispiel in Domnitz und Schiepzig.
Wie für Bauernsteine typisch findet sich der Granitblock unter einer Linde und besitzt eine abgeschrägte Fläche. Er misst 1 Meter mal 1,2 Meter und ist 65 Zentimeter hoch. Ebenso charakteristisch ist die Lage im Ortszentrum, hier auf einem Platz an der Lettiner Straße. An diesen Orten fanden sich die Bauern unter der Leitung des Dorfschulzen zusammen, welcher sich auf den Bauernstein stellte. Erst ab dem 19. Jahrhundert wurden in Dörfern dafür eigene Gebäude errichtet.