Die deutschen Verluste des Ersten Weltkrieges (1914-1918) verblassen vor denen des Zweiten Weltkrieges, dennoch hat bereits der Erste Weltkrieg für unglaubliche Totenzahlen gesorgt, so dass fast jedes Dorf ein Denkmal für die zwei Millionen Soldaten errichten wollte. Zu groß war der Schmerz über die Niederlage, vor allem aber fehlte es an Trauerorten für die in der Ferne gefallenen Söhne und Väter. Die Kriegervereine nahmen sich dieser Aufgabe an und schufen eine abwechslungsreiche Denkmallandschaft.
In Fienstedt ziert das Kriegerdenkmal die Inschrift "Ihr gabt Euer Leben / für Eure Brüder. / Das dankt Euch / die Gemeinde Fienstedt." Die Tragik des Krieges wird aus den Lebensdaten der jungen Männer deutlich, denn nur wenige der Gefallenen erreichten das 30. Lebensjahr. Die Inschriften wurden im Jahr 2010 nach intensiven Recherchen nachgearbeitet, um sie wieder besser lesbar zu machen, doch gelang dies nicht in jedem Fall vollständig.
Das Aussehen des Kriegerdenkmals hat sich mehrfach verändert. Neben den üblichen Elementen des Eisernen Kreuzes und des Eichenlaubes, die sich als Reliefs an der Stele befinden, wird das Denkmal heute von einer Urne bekrönt. Ähnlich wie in Langenbogen oder Schwittersdorf befand sich früher auf der Stele ein Adler, ähnlich wie in Kuckenburg, wo es ein Kreuz war, wurde dieser Adler zu DDR-Zeiten gegen eine Friedenstaube ausgetauscht, wie man auf der Internetseite von Steffen Wendt nachlesen kann.