Die Deutschen Einigungskriege führten zur Bildung des Deutschen Kaiserreiches unter preußischer Dominanz. Während der erste Krieg, der sogenannte Deutsch-Dänische Krieg (1864), nur wenige Soldaten mobilisierte und dementsprechend geringe Auswirkungen hatte, führte bereits der zweite Krieg, der mal Deutscher, mal Preußisch-Österreichischer Krieg (1866) genannt wird, zu enormen Verwicklungen und die Männer ganzer Dörfer wurden eingezogen, denn zahlreiche deutsche Kleinstaaten waren darin verwickelt. So kämpften auf der Seite des Deutschen Bundes unter österreichischer Führung Bayern, hessische, südwestdeutsche und norddeutsche Kleinstaaten, auf preußischer Seite mecklenburgische, sächsische, thüringische und holsteinische Kleinstaaten sowie das Königreich Italien. Daneben waren weitere Territorien beteiligt, zudem kämpften für Österreich-Ungarn natürlich auch andere Nationalitäten des Vielvölkerstaates und für beide Seiten Polen der jeweiligen Gebiete. Schon dieser Krieg betraf also größere Teile Mitteleuropas, doch der dritte der Deutschen Einigungskriege, der Deutsch-Französische Krieg (1870/71), steigerte das noch und brachte drei Millionen Menschen auf die Schlachtfelder. Dementsprechend hoch waren die Opferzahlen und daher gibt es in einigen Orten auch Kriegerdenkmäler für einen oder mehrere dieser Kriege.
In Burgliebenau befindet sich im Dorfzentrum nahe des Wolffschen Gutes auf einem separaten Platz ein Denkmal für die preußischen Siege. Es trägt an seiner Ostseite die Gedenkinschrift:
Zum
Ehrenden
Gedächtnis
der glorreichen
Kriege und Siege
in den Jahren
1866. 1870-71
Errichtet von den
Kriegern zu
Burgliebenau
Am Sockel der Ostseite befinden sich gekreuzte Schwerter unter einem Ehrenkranz und auf dem Denkmal das Eiserne Kreuz. Am Sockel der Südseite steht eine Widmung mit den Worten "Gott / war mit uns / Jhm / sei die Ehre", an der West- und Südseite werden die Namen der Kriegsteilnehmer aufgelistet, auch an den anderen Seiten finden sich Sockelinschriften, an der Westseite lauten die Worte "Dem / König die Treue / Dem Vaterlande ihre / Hoffnung". An der Nordseite - gen Kirche und Friedhof - wird der Toten gedacht. Darunter findet sich das Bibelzitat "Weinet nicht über die / Todten. / Und grämet euch nicht / darum. / Jerem. 22.10"). Es waren 1866 zwei und 1870/71 drei Tote zu beklagen. Um die Inschriften also in der richtigen Reihenfolge lesen zu können, müsste man das Denkmal gegen den Uhrzeigersinn umrunden.