Bereits im Mittelalter begann man in einigen Städten, die Friedhöfe von den Kirchen aus der ummauerten Stadt hinaus zu verlegen, da zum einen die Kapazitäten nicht mehr ausreichten und zum anderen die grassierenden Epidemien, insbesondere die Pest, zusätzliche Gefahr für die Stadtbewohner bedeuteten. Auch in der Goethestadt Bad Lauchstädt befindet sich der eigentliche Friedhof schon lange nicht mehr bei der Kirche. Am rechten Eingangspfeiler des Friedhofes an der Ecke Hallesche Straße / Lindenstraße berichtet die Inschrift einer Gedenktafel mit einem Widmungsspruch:
Alle, die ir furuber geht,
Denckt wie die Sach mit uns itz
steht, - was wir itz sind, werd ihr
werde - was ihr itz seit warn wir
auf Erden. - Aller Menschen
Hertz Sin und Mut, Steht allein
aufs zeitliche Gut. Und wenn
sie das thun erwerben, legen
sie sich dann und sterben.
Anno 1601 ist dieser Gottes
acker erweitert worden.
Der Friedhof muss damals also schon hier bestanden haben, dürfte im 16. Jahrhundert entstanden sein. Dies deckt sich auch mit den Angaben von Friedrich Arnold, der 1881 berichtet dass im Jahr 1685 die alte Gottesackerkirche abgerissen wurde. Sie muss also schon enorm baufällig gewesen sein, was freilich auch aus dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) resultieren könnte.