Ähnlich wie bei Gerichtsstätten gibt es auch bei den Gedenkstätten sowohl steinerne als auch angepflanzte. Während Gerichtsbäume aber zumeist schon bestanden haben dürften, wurden Gedenkbäume anlässlich eines bestimmten Ereignisses angepflanzt. Dazu zählen Baumanpflanzungen für Personen - wie die Lutherlinde in Giebichenstein, die Luthereiche in Holleben oder Bismarckeichen - genauso wie Bäume, die an bestimmte Kriegsereignisse erinnern, etwa die Sedaneiche in Reideburg.
Durch die zahlreichen politischen Wechsel ist bei vielen Bäumen die einstige Bedeutung in Vergessenheit geraten. Aber dort wo sie sich erhalten haben, haben sie mittlerweile oft eine zweite Wichtung erhalten, indem sie zum Naturdenkmal ernannt wurden. Dies rückte den Fokus in einigen Fällen auf die Erforschung der Geschichte des Baumes und so erhielt die Friedenseiche von Gütz, seit 1976 Naturdenkmal, später mehrere Kennzeichnungen. Zum einen eine Tafel mit der Jahreszahl 1866, zum anderen einen Stein, der die Geschichte kurz wiedergibt:
Naturdenkmal Stieleiche Gütz
(Quercus robur)
gepflanzt 1866 als Friedenseiche
am Ende des sogenannten
Deutschen Krieges
zwischen Preußen und dem Deutschen Bund
(Österreich, Sachsen, Bayern, Hannover)
Höhe 19m, Stammumfang 3,65m
Förderverein Gützer Kirche e.V. 2013
Friedenseichen wurden aus verschiedenen Anlässen gepflanzt. Es ist allerdings selten dass sie an den zweiten der drei Einigungskriege erinnern. Für andere Anlässe gibt es solche auch in Halle auf der Würfelwiese, Böllberg oder Neustadt.