Die beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts haben im Saalekreis eine ganze unterschiedliche Reaktion in der Denkmallandschaft gefunden.Während der knapp zwei Millionen deutschen Soldaten des Ersten Weltkriegs mit Denkmälern in fast jedem Ort gedacht wurde, gibt es für den Zweiten Weltkrieg verständlicherweise nur Denkmäler für die Opfer, zumal es in der Deutschen Demokratischen Republik nicht denkbar war, der Wehrmachtsoldaten zu gedenken. In den Jahrzehnten nach 1990 setzte aber zunehmend eine Umbesinnung ein, die in erster Linie darin besteht, dass die Gedenkstätten erweitert werden, indem man eine Tafel hinzufügt, die die Namen der gefallenen, vermissten und gestorbenen Soldaten nennt.
Auch in Landgrafroda erinnert das Kriegerdenkmal vor der Kirche heute an beide Kriege. Genannt werden an drei Seiten die Namen der zwölf Toten des Ersten Weltkriegs aus Landgrafroda, am Sockel darunter steht:
Im treuen Gedenken
die dankbare Gemeinde
Landgrafroda
An der vierten, von der Straße abgewandten Seite steht in etwas holprigem Deutsch als spätere Ergänzung:
Im stillen Gedenken
unseren Gefallenen
vom 2. Weltkrieg
Gemeinde Landgrafroda
Anhand des Wortlautes der beiden Inschriften kann man gut erkennen, dass hier ein anderer Umgang mit den Toten des Zweiten Weltkrieges erfolgt.