Im Raum Halle haben die Kriegerdenkmäler eine erstaunliche Formenvielfalt entwickelt, so dass man fast meinen könnte, dass keines aussieht wie das andere, wenn es da nicht die Kriegerdenkmäler von Halle-Bruckdorf und Löbejün gäbe. Diese unterscheiden sich nur durch wenige Details voneinander, so dass sie vermutlich vom selben Bildhauer stammen.
Das Denkmal von Löbejün steht ähnlich wie das Wasserwerk oberhalb vom Ort und befindet sich gegenüber dem einstigen Bahnhof. Es ist laut Denkmalverzeichnis und Dehio von Richard Horn, allerdings sind Kriegerdenkmäler eigentlich typischer für seinen Vater Paul Horn. An der Ostseite (1914-1916; 58 Namen) sind die Inschriften kaum mehr zu lesen, an der Westseite (1916-1918, 68 Namen) hingegen noch recht gut. Laut der Seite denkmalprojekt.org stammt es inschriftlich aus dem Jahr 1922. Das dürfte stimmen, da in der Saale-Zeitung im September 1922 vermeldet wurde, dass der Gedenkstein der Vollendung nahe sei.
Beide Denkmäler verbindet nicht nur die Form sondern auch die eigene Parkanlage, in der sie stehen. Darüber hinaus ist aber das Kriegerdenkmal bei Bruckdorf (eigentlich Dieskau) wie auch das in Löbejün von einem expressionistischen Kreuzkranz bekrönt, der in Bruckdorf in der unteren Kranzebene anders gestaltet ist. Architektonisch ähnlich zu beiden sind zudem die Kriegerdenkmäler in Wallwitz, Alberstedt oder auch Teicha, in gewissem Maße zähltauch das von Morl dazu.